Dr. Jones und ein Wochenende in Luxus – oder – der Autotesterhase

Servus!!!

Ich bin es wieder. Dr. Jones – Der Reise- und Abenteuerhase.
Heute erzähle ich Euch mal was ganz Besonderes. Für mich als Hase etwas Königliches. Ich bin auch der König der Familie. Passt also doch.
Angefangen hat es schon im Sommer. Da überlegte sich Chef Peter was er Sabine, meiner Chefhäsin, zum Purzeltag schenken könnte.
Jetzt werdet Ihr Euch fragen, was denn ein Purzeltag ist? Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. Aber wenn die felllosen Zweibeiner meinen, das wäre was besonderes, dann sollen sie doch.

Peter, mein Boss, dachte sich dann, daß es für einen besonderen Tag angebracht wäre, eine besondere Blechschachtel auf Rädern zu besorgen. Diese Dinger, die sie immer Auto nennen, sind laut, stinken, machen Dreck und sind zu schnell für uns Hasen. Und es tut schrecklich weh mit ihnen zu schmusen. Aber bitte… Des Menschen Wille ist sein Hasenreich. Ich werde mir das ganze erst mal aus gebührender Entfernung anschauen.

Peter hat dann etwas geheimnisvoll getan. Irgendwann einmal, Mitte September, kam er dann nach der Spätschicht an. Mit einem Versuchswagen von BMW. Das BMW, sagt Peter, steht für Braucht Man Wirklich. Ich kenne ihn jetzt schon ziemlich lange, aber ich bin mir nicht so ganz sicher, ob er das ernst gemeint hat. Die Blechkiste war 100 mal so groß wie mein Hasenbau und alleine der Name war länger als meine Ohren:
BMW 750 dL X-Drive.

Peter hat auch was gesagt was der wert ist: 160000 Metallplättchen oder rund 500000 Möhren. Sabine hat sich riesig gefreut und war auch total überrascht. Sie ist ab sofort nicht mehr Chefin sondern Königin. Mit dem Auto.

Am Samstag in der Früh haben wir dann eine Spritztour in den Bayerischen Wald gemacht. Es war lustig. Mit einem Wohnzimmer verreisen. Die anderen Autofahrer haben uns nicht bedrängt, geschnitten oder mit der Lichthupe traktiert, wie es sonst immer der Fall ist. Keiner, aber wirklich keiner, hatte den Mut. Obwohl wir nicht besonders schnell waren.

Nebenbei machten Sabine und Peter noch ein paar Tests. Es war ja ein Testwagen.
Mittags kehrten wir dann im Haslinger Hof in der Nähe von Bad Füssing zum Essen ein. Ich bekam das Hasenfutter von meinen Chefs und durfte zu meiner Weicheifamilie ans Hasengehege.

Ich zeig‘ Euch jetzt mal, wie man in so einer Blechkiste fährt:
Man hat viel Pfoten- und Kopffrei- heit.

Sitzen tut man auf toter Kuh. Die wurde natürlich von einem Abenteuerhasen bis zur tödlichen Erschöpfung geritten.

Dazwischen gibt es Einsätze aus Wald, der von einem Abenteuerhasen gefällt wurde.

Da drinnen kann man auch fernsehen, spielen und Filme gucken. Man kann auch mit den Sitzen spazieren fahren und das im Auto. Das Musikdings ist auch gut. Wenn man einen Hasenfilm anschaut und der Agentenhase beißt cool am linken Bildrand in eine Möhre, dann kommt der Ton auch von links. Das heißt, glaube ich „Tobi Rundherum“. Oder so?

Zwischen den Sitzen ist ausreichend Platz in Kisten mit Deckeln für 3 Kg Möhren. Und Halter für Hasenschampus gibt es auch

Der Fahrer sitzt etwas niedrig wie Ihr seht und die Pedale sind etwas weit weg. Dafür hat man auch vorn Platz ohne Ende. Los jetzt – hebt mich hoch…

Kaum bist‘ am Lenkrad, schon siehst man die Pedale nicht mal mehr. Die Rundumsicht ist aus meiner Perspektive etwas eingeschränkt. Nett formuliert, gell. Kurz gesagt: Ich seh‘ nix. Dafür gibt es viele Helferlein. Ein Mäusekino in der Scheibe. Einen Tacho, der wie ein Fernseher funktioniert und ein Ding, das am Lenkrad zittert, wenn man von der Straße fährt.

Das ist für Hasen wichtig, denn dann sind sie bald daheim, dann geht es ab in die Wiese oder ins Feld. Hihi.

Zusammenfassend sei gesagt: Diese Blechschachtel ist genau das Richtige für Abenteuerhasen. Im Sommer schön kühl, im Winter schön warm, ausreichend Platz für die Familie und Vorräte. Für Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt. Nur daß er so teuer ist und man mit ihm nicht über Felder, Wald und Flur jagen kann, schmälert das Hasenvergnügen und daß die Kiste eigentlich nicht für Abenteuerhasen geeignet ist. Sch…

Peter und Sabine sind dann noch am Sonntag auf ein türkisches Moscheefest gefahren. Ich war da aber schon wieder von meiner Abenteuertour am Samstag so geschafft, daß ich mich ausgeklinkt habe. Schade, wollte ich doch mal Adana-Kebap und Baklava probieren. Also dann, bis zum nächsten Mal,

Euer

 

 

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