Doktor Jones bei der Motorrad Hauptuntersuchung

Servus, ich bin’s. Doktor Jones. Viele von Euch kennen mich ja schon. Ich bin der Aufpasser von Peter und Sabine. Mein Herrchen und Frauchen und gleichzeitig meine Bediensteten. Heute in der Früh hat Peter mit Sabine geredet und irgendwas von Hauptuntersuchung erzählt.

Nicht schon wieder Klinkerum. Obwohl… Die kennen mich schon. Doktor Jones der Arzthase. Da hab ich schon Krankenhausgeschichte gechrieben. Jedenfalls kann ich mit dem Begriff „Hauptuntersuchung“ nix anfangen.

Ich muß wissen, was da ist. Also büxte ich mal wieder aus und sauste zu den Motorrädern. Ich setzte mich gleich rauf und wollte fahren. Aber die Beine waren zu kurz, meine Arme waren zu kurz und mit den Ohren konnte ich nicht fahren. Als Peter das sah, packte er mich, sagte mir: „Du kannst mitfahren, aber keine Unterstützung des Prüfers. Sei ruhig“.

Ich versprach’s ihm, aber ich bin zuviel Abenteurer, um so ein actionarmes Versprechen ernst zu meinen. Peter packte mich in eine Tasche über dem Auspuff und wir fuhren zur Prüfstelle. Als wir dort ankamen war ich taub. Viel zu laut und viel zu warm.

Peter holte mich aus der Tasche, drückte mir ein Papier in die Hand und sagte mir, ich solle mich auf die Bank setzen und das Papier, das er Scheinfahrzeug oder so nannte, festhalten und darauf aufpassen. Klar doch. Ich bin der beste Aufpasser der Welt. Dann kam ein fremder, fellloser Zweibeiner in Arbeitskleidung und begrüßte Peter. Dieser fragte dann nach dem Fahrzeugschein. „Haben wir nicht.“ „Nur ein Scheinfahrzeug“.

Peter meinte, er solle mich gar nicht beachten und nahm mir den Zettel gewaltsam weg. Ich wollte dann unsere Maschine in die Halle fahren. Aber die Beiden lachten nur und gingen schon mal vor. Und da waren sie wieder, meine 3 Probleme: Beine zu kurz, Arme zu kurz und mit den Ohren ging es nicht. Irgendwann kam dann der „Prüfer“, wie ihn Peter nannte und verglich irgendwelche Zahlen auf den Reifen mit denen auf dem Zettel. Und nickte. Und dann ging es erst richtig los. Auspuff, Bremsen, Rahmen, Räder, Turbo, Brotzeitbox. Alles hat er unter die Lupe genommen. Dann setzte er sich drauf, ließ unsere Maschine an und fuhr davon. Halt, halt. Haaaaaaalllltttt !!! Peter, der haut mit unserem Motorrad ab. Tu was. Du Vollpf… mußtest ihm ja den Schlüssel geben.
Auf einmal drehte er um und kam zurück. „Hey Jones – keine Panik. Der muß eine Probefahrt machen“. Puh, und ich hatte schon Angst. Der Prüfer fuhr dann mit lautem Hupen in die Halle.

Ich hab ihm dann geholfen. Lichttest. Ersatzsonne: Brennt. Iiihhh. Hell.
Blinker: Geht – geht nicht – geht – geht nicht – geht – geht nicht.

Bremslicht: Geht, Rücklicht: Geht.
Boah ist das anstrengend. „Pause!“
Da drüben ist ja eine kleine Grünfläche. Erst mal was fressen.

„Ihr Beiden geht jetzt auch kurz Pause machen. Wir sehen uns gleich wieder.“ Als ich wieder zurück war, sagte der Prüfer was von Abgasprüfung. Meinte er jetzt meine Hasenfürzchen? Kann ich ihm sagen: Die sind Marke Fliegenselbstmord.

Nein, ich glaub, der meinte vom Motorrad

Moment: Die Arbeit kann ich ihm auch abnehmen:
Also anlassen – halbe Nenndrehzahl – jaaa.

Hust, hust, hust.
Boaaahhh, das stinkt. Ja Jungs – Abgase hat sie auch. Würg – pfui.

Der Prüfer sagte dann, daß das mit einem Composter oder so geht. Dann macht mal schön. Der sagt auch nur, daß es stinkt. Nur etwas farbiger. Der Prüfer sagte dann, daß er jetzt fertig ist. Ich bin’s auch. Hust. Dann hat er mich die Prüfpakete, oder so, wie er das Plastikteilchen nannte, ins

Kennzeichen drücken lassen. Er erklärte mir, daß fast alle, die zu ihm kommen, das Ding haben wollen. Aber nicht alle es bekommen. Wir schon. Peter hat ja mich. Hab ich fest geprüft.

Jetzt sagt Peter, daß wir noch zahlen müssen. Jetzt hab ich doch so fest mitgearbeitet und dann noch dafür zahlen? Die Rechnung habt ihr nicht mit Doktor Jones gemacht.

Also gingen wir zu einer netten Frau ins Haus. Die hat Peter dann viele bunte Zettelchen und Metallplättchen, ich glaube, bei denen heißt das Geld, abgenommen. Ich hab mich dann noch im Gegenwert meiner Prüfleistung an den Werbekugelschreibern bedient. Und schon bekam ich wieder von Peter geschimpft und meine „Bezahlung“ schrumpfte auf 1 Kugelschreiber.

Das ist Sklaverei. Wo sind die Gewerkschaften?

Peter packte mich dann wieder in die Tasche und wir fuhren nach Hause. Ich hau mich jetzt auf meine langen Ohren, da so viel Prüfen ganz müde macht.

Bis bald, Alles Gute,

Euer

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